Elektromyographie (EMG)/ Elektroneurographie
Mit der Elektromyographie werden elektrische Veränderungen in der Muskulatur untersucht. Damit können Muskeln und Nerven beurteilt werden.
Durch elektrische Stimulation wird ein motorisches Antwortpotential ausgelöst. Durch Messung der Abstände zwischen den beiden Stimulationspunkten kann die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen werden. Diese ist abhängig von der Temperatur und dem Alter. Sie kann bei bestimmten Erkrankungen (z. B. bei der Polyneuropathie) verlangsamt sein. Ferner können im Muskel muskelspezifische Veränderungen und Nervenerkrankungen verifiziert werden. Beispielsweise kann eine Muskelentzündung oder eine Nervenwurzelkompression an der Lendenwirbelsäule bzw. Halswirbelsäule objektiviert werden. Wichtig ist die Nervenleitgeschwindigkeit auch für das Carpaltunnelsyndrom.
(Messung der Nervenleitgeschwindigkeit an der Hand )
Zur Untersuchung:
- Es werden sehr feine sterile Nadelelektroden in den Muskel gestochen.
- Die Nadeln sind viel kleiner als die Nadeln bei der Blutabnahme.
- Es wird die Muskeltätigkeit in Entspanntheit, bei leichter und starker Anspannung gemessen. Die Signale werden auf dem Bildschirm abgebildet.
- Der Patient hört über einen kleinen Lautsprecher die Aktivität der Muskelfasern als ein Knattern.
Die verwendeten Nadelelektroden werden nur einmal benutzt, deshalb ist eine Ansteckungsgefahr nicht gegeben.
Zur Elektromyographie gehört auch die Elektroneurographie d.h., die oben genannte Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG),. Dabei wird der Nerv an sich und die Überleitung zum Muskel gemessen. Dabei werden Oberflächenelektroden benutzt, so dass nicht gestochen werden muss. Die Nervenleitgeschwindigkeit liegt bei gesunden Nerven zwischen 45 und 60 m/sec., das entspricht 200 km/h.
Es besteht keine Gefahr durch die angewendete Elektrizität, weil die Leistung nur sehr gering ist. Die Geräte haben eine besondere Sicherung.